Swiss Massiv GmbH gewinnt den «Ideenscheck für Berggebiete» 2022

September 6, 2023

Skimanufaktur «Swiss Massiv GmbH» gewinnt den «Ideenscheck für Berggebiete» 2022

Adliswil, 22. November 2022 – Ein Ski, der nicht nur den Anforderungen des Profi-Ski­rennsports gerecht wird, sondern auch mit nachhaltigen Materialien gebaut ist – ein bisher unbetretenes Terrain. Doch nun haben René Unternährer und Mateusz Wielopolski gemeinsam eine Technologie aus Bambus entwickelt, die diese Eigen­schaften zusammenbringen soll. Dafür erhält die Swiss Massiv GmbH aus Dopple­schwand im Kanton Luzern den «Ideenscheck für Berggebiete». Der mit 15 000 Fran­ken dotierte Preis wird zum fünften Mal von der Schweizer Berghilfe und dem Verein ITZ InnovationsTransfer Zentralschweiz verliehen.

 

«Ich freue mich rüüdig über diesen Preis», sagt René Unternährer, Gründer und Geschäfts­führer der Swiss Massiv GmbH. 40 Jahre Erfahrung hat der Entlebucher mit der Herstellung von Skis auf dem Buckel. Der gelernte Bäcker arbeitete 30 Jahre als Skibauer bei einem grossen Hersteller, bevor er 2012 sein eigenes Unternehmen gründete. In Doppleschwand im luzernischen Entlebuch, in einer kleinen Werkstatt, produziert René seine eigenen Skis. Alles Handarbeit, und alles individuell angepasst auf den Kunden. Vor allem das Herumtüf­teln mit neuen Materialien hat es ihm immer schon angetan. So kam er auch mit dem Bam­bus in Berührung: «Ich habe festgestellt, dass der Bambus sehr flexibel und stabil ist. Damit müsste sich doch etwas machen lassen», erzählt René. Er begann schon früh damit, Bam­busfasern im Holzkern des Skis einzuarbeiten, für eine bessere Laufruhe beim Fahren. «Ich wusste aber, dass der Bambus noch mehr kann», sagt René. So kam er in Kontakt mit Mateusz Wielopolski.

Mateusz, Chemiker und Experte für nachhaltige Materialien, forschte an der ETH in Zürich. «Das Thema Bambus liess mich nicht mehr los, das Potenzial dieses Materials ist enorm», erzählt Mateusz. Durch seine Begeisterung für den Sport beteiligte sich der Deutsche an einem Forschungsprogramm, bei dem das Material Bambus im Zusammenhang mit der Ski­produktion erforscht wurde. So wurde Mateusz an René vermittelt. Beide erkannten das Po­tenzial von Bambus, und starteten ihr gemeinsames Projekt: «Wir wollten einen Ski mit nach­haltigen Materialien entwickeln, der im Profi-Skirennsport mithalten kann», sagt Mateusz.

0-Serie in der Testphase

Zwei Jahre tüftelten René und Mateusz an ihrem gemeinsamen Ski herum. Heute stehen acht Prototypen der 0-Serie für die Testphase von Profifahrern bereit. Mit der neuen Kern­technologie aus Holz und Bambusfasern soll der Ski nicht nur den ökologischen Fussab­druck deutlich verbessern, sondern eine optimale Fahreigenschaft bieten, die im Profi-Skirennsport mithalten kann. «Die Rennskis werden heute immer noch aus nicht erneuerba­ren Materialien hergestellt. Mit der Bambustechnologie haben wir nun einen Ski entwickelt, der aus nachhaltigen Materialien ist, ohne an Fahrqualität einzubüssen», sagt Mateusz. Um das zu erreichen, setzen René und Mateusz bei ihrer Kernkonstruktion die Bambusfasern an der Kante des Skikerns ein. Eine Technologie, die es so auf dem Markt noch nicht gibt. Mit dieser neuen Holzkerntechnologie und dem bestmöglichen Einsatz von nachhaltigen Materi­alien in weiteren Komponenten, sei nun 80 Prozent des Skis biologisch abbaubar. Einzig der Import des Bambus bereitet den beiden Skitüftlern noch etwas Kopfschmerzen: «Zurzeit kommt der Bambus aus China. Das beeinträchtigt die Ökobilanz unseres Skis natürlich. Wir sind aber zuversichtlich, bald einen passenden Lieferanten aus Süd-Europa gewinnen zu können», sagt René.

Der Gewinn wird investiert

Das Potenzial dieser Kerntechnologie hat auch die Jury des «Ideenscheck für Berggebiete» erkannt und hat die Swiss Massiv GmbH zur Gewinnerin der fünften Ausgabe gekürt. Der In­novationspreis ist von der Schweizer Berghilfe gestiftet und wird gemeinsam mit dem Verein ITZ InnovationsTransfer Zentralschweiz verliehen. «Der Preis gibt uns die Bestätigung, dass auch andere an die Technologie glauben. Ich freue mich sehr, dass es nun weitergeht», sagt René. Die Preissumme von 15 000 Franken wird in die Weiterentwicklung und die Testpha­sen des Skis gesteckt.
Für Kurt Zgraggen, Geschäftsführer der Schweizer Berghilfe, ist klar: «Das ist eine grossar­tige Idee, die den Zeitgeist vollkommen trifft. Es würde mich nicht wundern, wenn in ein paar Jahren die besten Skifahrerinnen und Skifahrer der Welt mit der Bambustechnologie von René und Mateusz ihren Konkurrenten um die Ohren fahren.»

Der nächste «Ideenscheck für Berggebiete» wird im dritten Quartal 2023 vergeben. Teilnah­meberechtigt sind innovative Einzelpersonen und Kleinunternehmen, die im Zentralschwei­zer Berggebiet liegen. Alle Informationen zum Wettbewerb findet man unter: http://www.itz.ch

Die Schweizer Berghilfe ist eine ausschliesslich durch Spenden finanzierte Stiftung mit dem Ziel, die Existenzgrundlagen und Lebensbedingungen der Schweizer Bergbevölkerung zu verbessern. Die Unterstützung trägt dazu bei, der Abwanderung aus dem Berggebiet entge­genzuwirken. Die Unterstützung der Schweizer Berghilfe löst ein Mehrfaches an Investitio­nen aus, die primär beim lokalen Gewerbe Wertschöpfung und Arbeitsplätze schaffen. Die Schweizer Berghilfe trägt das Gütesiegel der Stiftung Zewo.

 

ITZ InnovationsTransfer Zentralschweiz ist ein nicht gewinnorientierter Verein, getragen von rund 200 Mitgliedern aus Wirtschaft und Verwaltung sowie Vertretern der Kantone. Der Zent­ralschweizer Wirtschaft die Bedeutung von Innovation näherzubringen und KMU für Innovati­onsvorhaben zu sensibilisieren, ist eine zentrale Aufgabe von ITZ. Unter der Marke «zentralschweiz innovativ» werden im Auftrag der sechs Zentralschweizer Kantone Unter­nehmen darin unterstützt, Ideen zur marktreifen Innovation zu bringen und so nachhaltige Wertschöpfung zu betreiben.

è   Medienmitteilung und Bilder als Download unter: www.berghilfe.ch/de/medien

Stellen für weitere Informationen:

Kilian Gasser, Medienstelle Schweizer Berghilfe
Mobil 079 443 55 21

kilian.gasser@berghilfe.ch, www.berghilfe.ch

Christoph Lang, Geschäftsführer ITZ InnovationsTransfer Zentralschweiz, Programmleiter «zentralschweiz innovativ»

Tel. 041 349 50 62

cl@itz.ch, www.itz.ch

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